Snapchat ist vor allem zunächst als Messengerdienst für Teenager bekannt geworden. Die Anbieter versprachen, Fotos und Videos nach dem Anschauen von den Servern zu löschen. Das verleitete eine Menge Jugendlicher dazu, intime Fotos auszutauschen, ein Phänomen, das auch in Deutschland als “sexting” Einzug in die Sprache fand. Noch mehr Aufmerksamkeit erregte Snapchat aber durch ein riesiges Datenleck: Hacker veröffentlichten Ende 2015 Daten von etwa 4,6 Millionen Snapchat-Nutzern.
Was vielen aber erst langsam bewusst wird: Snapchats Funktionen “Stories” und “Memories” ermöglichen es Journalisten, mit der App schnell und einfach Geschichten zu produzieren, in denen sie Videosequenzen mit Fotos kombinieren. Eine zeitintensive Postproduktion ist nicht notwendig. Da das Filmformat ausschließlich vertikal ist, eignen sich solche Produktionen besonders für die Veröffentlichung in Sozialen Netzwerken: von Mobile für Mobile. Update Juli 2019: Nachdem Facebook und Instagram das Story-Format von Snapchat kopiert haben, können solche journalistischen Geschichten im Hochformat natürlich auch in diesen beiden Netzwerken produziert und publiziert werden. Ein Beispiel, das ich in Instagram gepostet habe: