Er war ein Bürokrat und ein Massenmörder: Der SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann (* 1906) organisierte ab 1941 die Ermordung von sechs Millionen Menschen mit. Im Jahr 1950 flüchtete er nach Argentinien, wo er unter dem Namen Riccardo Klement lebte – bis ihn der israelische Geheimdienst Mossad 1960 nach Israel entführte.
Dort wurde ihm der Prozess gemacht; die 200 Stunden Fernsehmaterial hat die jüdische Gedenkstätte Yad Vashem nun zum fünfzigjährigen Jahrestag des Gerichtsverfahrens ins Netz gestellt, auf YouTube.
Kann man sich das überhaupt alles ansehen? Und was macht das Filmmaterial, die stundenlange Konfrontation mit Eichmann mit dem Zuschauer? Diesen Fragen geht Autor Peter Praschl in seinem Beitrag “Der Prozess. 200 Stunden mit einem Massenmörder” im aktuellen SZ-Magazin (4.11.2011) nach. Ein interessanter Artikel, den man auch noch später über die SZ-App herunterladen und nachlesen kann.
Ich denke, das Material ist ein einzigartiges Zeitdokument, gerade weil es ungeschnitten und nicht aufbereitet präsentiert wird. Sitzung eins des Prozesses startet hier oder auf YouTube. Dort sind die weiteren Sitzungen leicht zu finden unter: EichmannTrialEN.
© Yad Vashem